Deutsche Kinder übernehmen eine Patenschaft für die ausländischen Altersgenossen. Patenschaft – ein fürchterlich steifes und langweiliges Wort. Deshalb ist hier – ganz im Sinne des indianischen Backgrounds – die Rede von „Blutsbrüderschaft”. Dieses Wort stellt die Kinder auf ein gleichwertiges Fundament. Keiner fühlt sich schwächer oder benachteiligt – es stehen sich gleichrangige Menschen gegenüber. Und vor allem riecht „Blutsbrüderschaft” nach Abenteuer und Entdeckung. Vermutlich schält sich später über diese „Abenteuer”-Schiene eher ein ver- antwortungsvolles Handeln heraus als über Appelle oder verordnetes Mit- leid. Natürlich kann man nicht innerhalb eines Nachmittags Freundschaften stiften. Aber es ist mit Sicherheit ein guter Anfang, der beim einen oder anderen (hoffentlich) zu einer dauerhaften „Brüder- bzw. Schwesternschaft” führt.